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Wird mein Trauring, Ehering, oder Verlobungsring aus Weißgold nicht gelb?

Oft kommt die Frage auf, wie es mit dem, gelb werden von Schmuck, aus Weißgold steht. Deswegen würde ich gern versuchen das Thema ein bisschen anzusprechen.

Die simple Antwort ist, dass Schmuck aus Weißgold beim Tragen gelb werden kann. Aber er muss nicht. Wie ist das möglich? Das ist deshalb, weil mehrere Legierungen zur Herstellung verwendet werden. Dann ist es also abhängig davon, aus welchem Weißgold der Schmuck gestaltet wurde.

In der Natur kann man als Rohmaterial nur Gelbgold finden.

Weißgold entsteht durch das Zusammengießen (legieren) von Echtgold mit allgemeinen Metallen weißer Farbe, die dann die ursprüngliche gelbe Farbe des Goldes in der Legierung 'übertrumpfen'. Bei Weißgold gibt man Zink, Nickel und Paladium dazu. Und das gegenseitige Verhältnis der Metalle der Legierung gestaltet die Intensität der weißen Farbe, aber es ist auch von vielen anderen Fähigkeiten die wichtig bei der Herstellung sind beeinflusst, z.B. Härte und Gießfähigkeit.

Weißgold kann man in drei Arten teilen: 

Weißgold mit Paladiuminhalt - Diese Legierungen von Weißgold haben eine schöne weiße Farbe, sind weich - man kann gut Edelsteine einfassen, deswegen werden sie meist nur für den Teil des Schmucks, der mit Edelsteinen gefasst ist verwendet. Für Schmuck, der größeren Belastungen beim Tragen ausgesetzt ist, z.B. Trauringe oder Verlobungsringe sind wegen ihrer schwachen Härte nicht sehr geeignet. Darüber hinaus ist Paladium sehr teuer.

Weißgold mit Zinkinhalt - Legierungen mit Zink sind härter als Legierungen mit Paladium, aber nicht ganz so hart, deswegen sind sie gut bearbeitbar und vorallem gut zusammengießbar. Aus diesem Grunde werden sie meist von Großherstellern verwendet, die Schmuck mit Hilfe der Methode des Gießens in verlorenem Wachs herstellen. Und das ist  in der heutigen Zeit schon der Großteil der Serienherstellung, meist importierte Produktionen. Diese Art von Weißgold hat einen hauch von Gelb - seine Intensität ist abhängig von weiteren Zusätzen neben Zink.

Weißgold mit Nickelinhalt - Nickellegierungen aus Weißgold haben eine schöne Weiße Farbe. Sie sind jedoch sehr hart und deshalb schwerer bearbeitbar. Sie sind nicht zum Abgießen geeignet, deshalb wird Weißgold mit Nickelinhalt nicht in der Serienherstellung verwendet. Dieses Weißgold haben Goldschmiede, Juweliere früher und auch heute noch für die Handarbeit von Schmuck benutzt. Wegen ihrer Härte ist so hergestellter Schmuck widerstandsfähiger und deshalb ist Gold mit Nickelinhalt für die Herstellung von Trauringen, Eheringen und Verlobungsringen geeignet.

Das Problem liegt aber darin, dass beim Einkauf von Schmuck der Kunde nicht erkennt, aus welcher Art von Weißgold der Schmuck hergestellt ist. Ob es eine Legierung die gelblich oder schön weiß ist. Das ist deswegen, weil Schmuck aus Weißgold am Ende mit einer kleinen Schicht Rhodiumüberzogen ist. Rhodium ist Platinmetall, das eine wunderschöne weiße Farbe hat. Auf den Schmuck wird es durch Galvanisation aufgetragen, das ist eine Oberflächenveredelung wie zum Beispiel Vergoldung.

Ein Trauring hergestellt aus Weißgold mit einem Hauch von Gelb wird beim Tragen wie jeder Schmuck abgenutzt. Mit der Zeit wird von ihm das weiße Rhodium 'abgerieben', beim tragen ergibt sich ein Kratzer und an der Oberfläche kommt die ursprüngliche gelbliche Goldfarbe heraus. In der Praxis kann man sogar auf solche unseriöse Händler stoßen, die das Gelbgold mit Rhodium überziehen lassen und bemühen sich es als Weißgold zu verkaufen. Solch ein bearbeiteter Schmuck wird in  kurzen Zeit nicht gelb und auch nicht weiß aussehen.

Also ende ich damit, womit ich angefangen habe. Ob Goldschmuck schön weiß bleibt, hängt davon ab, aus welcher Legierung von Weißgold er hergestellt wurde.